Gedachtes & Gebrühtes - Kolumne 03
Achtung: es folgt ein Schimpfwort, um die Gefühlslage deutlich zu beschreiben
Moin.
BUY NOW: THE SHOPPING CONSPIRACY - hat mich gefickt.
Sorry, dass ich es nicht anders ausdrücke, aber ich möchte es so deutlich beschreiben, wie ich es auch fühle. Einfach gefickt. Ich habe hier mit offenem Mund schockiert gesessen und bis zum Ende geguckt. Schockiert über das, was einem in diesem Film bildlich unglaublich gut veranschaulicht wird, schockiert, dass ich als mittelmäßiger Influencer gewissermaßen meinen Teil zu diesem traurigen Spektakel beitrage, und schockiert, dass mir das in dieser Form einfach vorher noch nicht klar war.
Klar weiß man, dass man Plastik vermeiden soll, weniger kaufen soll, bewusster kaufen soll. Aber wie verheerend das ganze Konsumspiel ist, muss scheinbar doch gnadenlos veranschaulicht werden, damit man es checkt.
Ich stelle jetzt gerade erstmal noch alles in Frage – das flacht traurigerweise demnächst wieder ab, aber allein hier über diese Gefühlslage zu schreiben, hilft, es weiter zu verinnerlichen. Mein eigenes Kaufverhalten und vor allem meine Rolle als mittelmäßiger Influencer stelle ich in Frage. Da muss was passieren. Langlebigkeit ist hier das Stichwort.
Was war die Woche los?
Ich habe viel Zeit hier auf Substack verbracht und viele Artikel gelesen, die aktuell auch viel in mir bewirken. In meiner dritten Urlaubswoche habe ich extrem viel Zeit nachzudenken. Über meine Ziele, über meine Persönlichkeit, einfach über alles. Aber alles positiv. Und wenn ich bereit bin, wird darüber auch sicher das ein oder andere Essay folgen.
Ende dieser Woche geht es für mich zurück nach bella Brema, wo Routine, Alltag und nasse Kälte auf mich warten.
Highlight der Woche
The Heritage Post No. 52 – Winter 2024 ist endlich da. Und mit ihr mein zweiter Artikel für eine Zeitschrift, die ich selbst seit Jahren lese und ein absoluter Fan bin. Viele von euch sind professionelle Writer, Journalisten und Autoren. Ich würde gerne wissen, ob ihr euch noch an eure ersten Werke erinnert bzw. an die Euphorie, die die Veröffentlichung ausgelöst hat?
Der Artikel über Halstücher in der aktuellen Ausgabe ist von mir. Der hat mir unglaublich viel Spaß gemacht, weil ich mir vorab selten ernsthaft um dieses Mode-Accessoire Gedanken gemacht habe. In das Thema einzutauchen, die Historie zu erfahren und Freunde dazu zu befragen, war sehr spannend und zugleich auch herausfordernd für mich.
Solltet ihr die Chance haben, den Artikel zu lesen, würde ich mich sehr über konstruktives Feedback freuen. Ich selbst werde den Artikel erst Sonntagabend physisch in meinen Händen halten.
Wie läuft mein Instagame?
Ab nächste Woche werde ich einiges an Content erstellen können, worauf ich mich schon total freue! Auch nach "Buy Now" noch. Denn ich arbeite überwiegend mit Marken zusammen, die für Langlebigkeit und Nachhaltigkeit stehen. Klar wollen die auch verkaufen, aber in gewissem Rahmen muss das ja auch passieren. Hinterfragen muss/will ich das trotzdem.
Ich muss noch viel darüber nachdenken, was diese Dokumentation mit mir macht und ob und wie man trotzdem die Influencer-Tätigkeit ausüben kann. Für Gedankenanstöße eurerseits bin ich natürlich immer offen.
Outfit der Woche
Das Gute an meinem Anzug ist, dass er aus zwei Teilen besteht, die man nicht zwingend zusammen anziehen muss. Ich habe mich bei diesem Türkei-Aufenthalt stark in diesen simplen, entspannten, aber doch irgendwie schicken Look verliebt. So bin ich auch die meiste Zeit rausgegangen. Die hochgeschnittene Anzughose gepaart mit Loafers aus Leder verleihen dem Outfit einen gewissen Chic. Das weiße T-Shirt bringt etwas Fröhlichkeit mit sich, und die Strickjacke aus Kaschmir ist ein tolles Kleidungsstück, um Lässigkeit elegant zu verpacken. Ich habe sie vor Jahren in einer Kooperation mit Falke bekommen. Kostet ein Vermögen, ist aber eine gute Wahl, wenn man das nötige Kleingeld hat. Und ja, Falke macht nicht nur Strümpfe, sondern auch Socken!
Kaffee der Woche
Ist ein Café der Woche. Nachdem ich mich in der letzten Kolumne noch beschwert habe, dass es hier schöne Cafés gibt, aber keinen guten Kaffee, wurde ich eines Besseren belehrt – direkt am Tag danach. Rein zufällig ist meine Frau bei Nishtyaki Specialty Coffee vorbeigefahren. Das Instagram-Profil sah vielversprechend aus (so wie die meisten allerdings auch), also: Versuch macht kluch!
Wir also hin. Als ich das Café betreten habe, ist mir als erstes das Top-Equipment aufgefallen. Meine Hoffnungen wurden gesteigert. Hinter der Bar habe ich dann verschiedene Packungen Kaffeebohnen gesehen. So langsam habe ich ein Kribbeln im Bauch. Nach einem kurzen Schnack, woher wir alle kommen, habe ich ein Kompliment für das Equipment gemacht. Dann hat er angefangen, etwas über Specialty Coffee zu erzählen, und mein Herz erobert. Das Café ist noch keine zwei Monate alt. Er wusste, was er tut, der Filterkaffee meiner Frau war außerordentlich, mein Flat White sehr lecker, aber eher ein Cappuccino. Auf seine Frage, wie die Kaffees schmecken, habe ich genau das gleiche Feedback freundlich gegeben mit dem Hinweis, dass in die Tasse einfach zu viel Milch passt. Man war ich happy!
Zwei Tage später war ich wieder da. Ganz aufgeregt hat er mir erzählt, dass er einen neuen Filterkaffee hat, den er mir zeigen möchte, und nebenbei erwähnte er, dass er auf mein Feedback zum Flat White hin neue, kleinere Tassen bestellt hat, um das Verhältnis von Milch und Espresso richtig zu mischen und die Tasse trotzdem komplett voll ist. Ich fühlte/fühle mich total geehrt. Solltet ihr mal in Alanya sein, ist @nshtk.coffee bis dato das einzige Café, welches ihr aufsuchen solltet:



Danke, ihr Lieben!